Del Cielo d'Amor
Le Musiche di Sigismondo d'India
Gundula Anders, Sopran Hille Perl, Viola da gamba, Lirone Sigrun Richter, Arciliuto, Chitarrone
Über die Lebensumstände Sigismondos d'India (ca. 1582-1629) weiß man wenig. Man darf annehmen, daß er in Neapel aufwuchs und dort auch die ersten Begegnungen mit den Komponisten Süditaliens hatte, so u.a. mit dem Kreis der Musiker um Carlo Gesualdo. Außer der in diesem Zirkel gebräuchlichen Verwendung kühner Harmonik und Melodik könnte auch die sizilianische und neapolitanische Volksmusik stilbildend auf d'India gewirkt haben. 1609 schreibt Sigismondo d'India im Vorwort seines ersten Bandes von Sologesängen:
...Ich habe mich ausführlichen Studien hingegeben, um herauszufinden, welches die Elementen guten Komponierens für Solostimme seien, unt entdeckte, daß es möglich ist, in der rechten Art und Weise zu komponieren mit ungewöhnlichen Intervallen, und mit größtmöglicher Neuheit der Mittel von einem Akkord zum nächsten zu schreiten, entsprechend den wechselnden Inhalten der Worte; und daß durch diese Mittel die Gesänge größere Wirkung hätten und größere Kraft, die Seele zu rühren, als solche, die in einer Weise mit gewöhnlichen Schritten komponiert würden...
Damals wie heute erstaunt die Kühnheit der kompositorischen Mittel die von ihm eingesetzt werden, um den Affektgehalte der Worte gerecht zu werden.
Carpe Diem, 2001, Nr. 16259
Christoporus CHE 0134-2